Himmlisch leben klingt gut, denkst Du, aber wie soll das gehen? Tatsächlich ist es so einfach, dass es fast zu schön erscheint, um wahr zu sein:  Du brauchst bloß anzunehmen, was IST!

Dass heißt konkret Dich und Dein Leben liebevoll anzunehmen, wie es jetzt gerade IST. All inclusive. Aber wer kann das schon, alles in seinem Leben annehmen, inklusive schlechtem Wetter, Trennungen und Tod? Ich noch nicht. Oft scheitert es bereits an den alltäglichen Kleinigkeiten:  Ich will Sonnenschein, obwohl es regnet oder fit sein, wenn ich groggy bin. Dann habe ich einen Widerstand gegen das, was gerade ist bzw. gegen mich, wie ich jetzt bin. Wenn ich den Zustand aber gerade nicht ändern kann, dann ist der Widerstand schlicht sinnlos und bringt nur Eines – schlechte Laune. Denn es IST momentan, wie es ist, ob ich es nun mag, oder nicht. Die Lösung liegt im Annehmen.

Annehmen löst Widerstände

Zugegeben, dass kann zunächst eine ganz schöne Herausforderung darstellen. Normalerweise haben wir Widerstände gegen die unterschiedlichsten Dinge, Zustände und Menschen in unserem Leben, besonders, wenn wir sie (noch) nicht ändern können. Aber Auflösen der Widerstände durch Annehmen ist möglich, probiere es doch mit folgender Übung direkt mal aus. Egal, ob Du gerade in der trubeligen U-Bahn sitzt oder entspannt im Bett liegst – Hauptsache, Du hast eine Minute Deine Ruhe.

Übung

Schließe für einen Moment Deine  Augen und nimm ehrlich wahr: Wogegen spürst Du gerade einen Widerstand? Ärgerst Du Dich zum Beispiel über Deinen Chef? Oder fühlst Du einen Mangel in Deinem Leben, beispielweise an Sonnenschein, Geld, Liebe, Erfolg, Sex, Freunden, Urlaub, Erleuchtung, Entspannung, Gesundheit oder Glück? Ich wette, irgendetwas fällt Dir sofort ein. Nimm einfach das erste negative Thema, dass Dir in den Sinn kommt. Dann fühle kurz die Emotionen und beobachte die Gedanken, die dieser Widerstand bzw. Mangel in Dir hervor ruft. Es werden keine angenehmen Gefühle und Gedanken sein. Daher frage Dich innerlich: „Will ich so denken und fühlen?“ Wenn Nein, entscheide Dich für das einzig logische: Gib die Ursache, also Deinen Widerstand, auf.

Entscheidung als Schlüssel

Wie das geht? Entscheide Dich! Entscheide Dich nicht GEGEN den Widerstand, denn dann hast Du gleich einen neuen Widerstand geschaffen (den Widerstand gegen den Widerstand). Entscheide Dich stattdessen FÜR das, was ist, also dafür das Thema bzw. die Situation, gegen die Du den Widerstand verspürst, anzunehmen. Entscheide Dich es zu bejahen, wie es  ist bzw. Dich zu lieben, so wie Du bist. Falls Du einen Widerstand gegen diese Übung spürst – großartig, Du kannst auch mit diesem Widerstand als Thema üben. Sage Dir einfach innerlich: „Ich nehme an/liebe, dass … (es regnet).“ Wenn es Dir hilft, sprich es aus, sage es laut zu Deinem Spiegelbild, zu einem Freund oder schreibe es auf einen Zettel und klebe ihn Dir an Deinen Badezimmerspiegel…

Rückfall? Dranbleiben!

Es hat geklappt, aber zwei Minuten später ist der Widerstand schon wieder da? Kein Problem, das ist normal. Dann entscheide Dich einfach erneut FÜR das Annehmen. Übe das Annehmen. Übe es immer wieder innerlich vom Widerstand ins Annehmen zu gehen. Trainiere es wie Du einen Muskel trainierst: Immer wieder den Wechsel von Anspannung zu Entspannung, 1 und 2 und 3… von Widerstand zu Annahme. Mit der Zeit wird es leichter werden. Voraussetzung ist, dass Du es wirklich willst, aus freien Stücken heraus. Und wie beim Sport, dass Du auch dran bleibst, nicht nach den ersten drei Versuchen aufhörst, weil Dich der (geistige) Schweinehund packt.

Dein Paradies beginnt im Kopf

Wenn Du schließlich jeden Widerstand aufgibst gegen dass, was ist, dann bist Du glücklich, friedlich, frei. Himmlisch leben bedeutet eben nicht, dass alles um Dich herum „himmlisch“ ist, sondern dass Du Dir selbst in Deinem Innern das Paradies erschaffst. Es bedeutet nicht auf einer rosa Wolke liegend verzückt-entrückt Sternschnuppen zu zählen. Auch nicht (nur), am Strand von Hawaii dem Wellenrauschen lauschen. Sich im Urlaub oder bei Massagen himmlisch fühlen fällt oft leichter, aber es geht um Dein Alltagsleben mit allem, was dazugehört. Es geht darum, Dein aktuelles Leben anzunehmen, damit Du es als immer himmlischer erfahren kannst.

Inneres Lösen und äußere Lösungen

Innerlich annehmen was IST heißt allerdings nicht, dass Du im Äußeren nichts mehr verändern darfst oder Du zu allem nur noch „Ja und Amen“ sagen sollst. Natürlich ist es gut für Dich, negative Dinge in Deinem Leben zu verändern, wenn Du es kannst oder „Nein“ zu sagen, wenn Du etwas nicht willst. Das Annehmen wird aber dann besonders relevant, wenn Du etwas eben (noch) nicht verändern kannst, wenn Du Dich gefangen, abhängig oder ohnmächtig etwas gegenüber fühlst. Und das Verrückte ist: Je weniger Du mit Deinem Hadern, Jammern – also Deinem Widerstand – beschäftigt bist, desto eher kannst Du die Situation dann doch verändern. Denn durch das Annehmen wird Raum und Energie frei, die Du vorher für den Widerstand verbraucht hast, und nun für neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten nutzen kannst. Durch den aufgegebenen Widerstand schrumpft oft auch das „Problem“, Du findest es gar nicht mehr so schlimm, da Du es jetzt anders bewertest, willst es nicht mehr so dringend „weg haben“. Und genau dadurch kann es manchmal dann auch „gehen“, einfach aus Deinem Leben verschwinden. Doch das ist dann gar nicht mehr so wichtig, weil Du es ja sowieso schon angenommen hast, Dein Leben „trotz dem“ himmlisch findest.

Himmlisch leben als Entscheidung

Ob Du Dein Leben als den „Himmel auf Erden“ oder als irdische Hölle erlebst entscheidest Du letztendlich. Damit bist Du nicht länger als passives Opfer äußerer Umstände, sondern erfährst Dich selbst zunehmend als das, was Du in Wahrheit bist: Den aktiven Gestalter Deines Lebens. Himmlisch leben liegt sowohl in Deiner Verantwortung als auch in Deiner Macht. Es geht genauso gut im Urlaub wie im stressigen Berufsalltag – denn himmlisch leben geschieht in Deinem Kopf. Entscheide Dich jetzt, wie Du leben willst: leidend oder himmlisch. Und gleich noch mal.

Viel Geduld, Nachsicht und Erfolg beim Üben und alles Liebe,

Zoë Celestine